Die Entstehung des Quartiers auf dem freiem Klosterfeld

Erbaut in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre, erhielt das Quartier seinen Namen wegen den charakteristischen Schöpfli (Geräteschuppen), welche damals allen Häusern beigefügt waren. Die Bauherrin BBC (Brown, Boveri & Cie) wollte mit dieser Einfamilienhaussiedlung im einheitlichen Stil preiswerten Wohn- und Lebensraum für kinderreiche Familien schaffen. Angestellte dieser Firma, welche eines der Häuser erwerben wollten, mussten mindestens drei Kinder haben und durften – zumindest nach dem Hörensagen – kein Auto besitzen. Die Grundstücke innerhalb des Vierecks von Tägerhard-, Rudolf-Funk-, Tödi- und Bernaustrasse waren für heutige Wettinger Verhältnisse überaus grosszügig bemessen und vor allem für den Anbau von Gemüse und Obst zur Eigenversorgung gedacht. Der Ausbaustandard der Häuser war sehr einfach und ältere Einwohner erinnern sich noch wie es war, als Kind im kalten Keller in die Badewanne steigen zu müssen.

Im Herzen des Quartiers - der Spielplatz

Inmitten der Siedlung blieb ein grosses, lediglich durch zwei Fusswege erschlossenes Grundstück ausgespart – als Spielplatz für die zahlreichen Kinder und Treffpunkt für die Erwachsenen. 1972 übergab die BBC dieses Grundstück dem 1952 gegründeten ‚Quartierverein Siedlung Klosterfeld‘,

unserem heutigen ‚Quartierverein Schöpflihuse‘ zum Eigentum. 1991 erstellte der Verein ein offenes Holzhaus. Mit seinem soliden Zeltvorbau, welcher von Frühling bis Herbst die gedeckte Fläche verdoppelt, bietet es Platz für unsere Vereinsaktivitäten wie GV, Sommerfest und andere Aktivitäten. Die geschützte Lage des Platzes, der schöne Baumbestand, die offene Feuerstelle, ein kleines Spielhaus und ein beabsichtigtes Minimum an Spielgeräten, lassen den Kindern viel Raum für eigene Phantasie und Spiel.

Schutz des Quartier-Charakters in den Neunzigerjahren

Eine schöne Idylle, doch mit der Zeit stieg auch der Druck auf die Siedlung. Massiv höhere Grundstückpreise, der bescheidene Standard der kleinen Häuser, welche inmitten grosser Grundstücke mit nicht mehr benötigten Gemüsegärten standen, führten zu Aufteilung von Parzellen, Abrissen und Neubauten. Dies führte schliesslich dazu, dass die Gemeinde in den 90er Jahren einen Gestaltungsplan beschloss, mit welchem der Charakter des Quartiers so gut als möglich erhalten werden soll. Dank diesem Schutz wird Schöpflihuse die in der Gartenstadt Wettingen sichtbare Entwicklung, entlang der Quartierstrassen mehr und mehr Einfamilienhäuser durch Wohnblocks zu ersetzten, erspart bleiben.

 

Geri Weibel